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Augen auf und durch – mit Sonnenbrille

Eine Sonnenbrille auf der Nase lässt Dich entspannter aus der Arbeitskleidung gucken. Vor allem von Mai bis September zwischen 11 Uhr 14 Uhr, wenn die meisten ultravioletten (UV-)Strahlen unterwegs sind. Das gilt auch im Job.

Was UV-Strahlung anrichten kann, hast du wahrscheinlich schon an Deiner eigenen Haut erfahren: Sonnenbrand, Juckreiz, Spannungsgefühl. Und wenn es schlecht läuft, schält die Haut sich sogar. Unschön, lässt sich aber verschmerzen. Eine andere mögliche Folge solcher Verbrennungen jedoch nicht: der helle Hautkrebs. Er kann tödlich enden und steht zum Beispiel unter Beschäftigten der Baubranche inzwischen auf Platz eins der angezeigten Verdachtsfälle auf Berufskrankheiten. Zu spaßen ist mit UV-Strahlen also nicht.

Sonnenbrand auf der Hornhaut? Echt jetzt?

Aber was passiert mit Deinen Augen, wenn sie von UV-Strahlen traktiert werden? Im Prinzip das Gleiche. Als oberste Schutzschicht nimmt zunächst die Hornhaut schaden. Tatsächlich kann sie Sonnenbrand bekommen, die Symptome sind mit Juckreiz und Rötungen ganz ähnlich wie bei der Haut, zudem reagieren die Augen sehr lichtempfindlich. Manchmal entwickelt sich eine eitrige Bindehautentzündung, dann hole Dir augenärztlichen Rat!

Schneeblind im Sommer? Das gibt es!

Kennst Du das Gefühl der „Schneeblindheit“? Dann ist sogar die Netzhaut in Mitleidenschaft gezogen ­– es fühlt sich an, als wäre Sand in den Augen und tut richtig weh. Außerdem tauchen weiße Flecken im Blickfeld auf wie Blitze. Richtig unangenehm. Meist erholen sich die Augen nach einer Weile. Schneeblindheit heißt es, weil die Symptome in Schneelandschaften auftreten, wenn UV-Strahlen von der hellen Fläche reflektiert werden und die doppelte Dosis in die Augen fällt. Das Gleiche kann an reflektierenden Wasser- oder metallenen Oberflächen passieren ­– also auch im Sommer.

Nicht zu beherrschen: Der Lidschlussreflex

Natürlich hat das Wunderwerk Auge ein paar Tricks auf Lager, um sich zu schützen. Erst wird die Pupille so eng, dass kaum noch Licht einfallen kann. Wenn es ganz heftig kommt, macht das Auge blitzartig den Rollladen runter: der Lidschlussreflex. Bei plötzlicher Blendung ist er nicht zu vermeiden, auch wenn Du eigentlich auf die Straße oder die Person neben dem Container achten willst. Manchmal ereignet sich in solchen „blinden Momenten“ ein Unfall.

Gegen all diese Risiken hilft eine gute Sonnenbrille. Gut heißt: Sie hat einen UV-Filter. Ansonsten trickst die Tönung alle Schutzmechanismen Deiner Augen aus und die schädlichen Strahlen dringen ungehindert ein. Beim Filter kommt es auf die Schutzstufe an, meist passt Stufe 5. Ergänzt durch einen Filter der Stärke 2,5 bist Du für normale Anforderungen gut gerüstet. Solche Brillen tragen die Kennzeichnung „5-2,5“.

Wenn Du zu einer solchen Sonnenbrille greifst, sobald sich die Augen auf Helligkeit gestresst reagieren, schützt Du Deine Augen vor Reizung, kommst entspannter durch den Tag und schonst langfristig Deine Sehkraft, die in den meisten Lebenslagen immens wichtig ist. Immerhin nehmen wir 80 Prozent der – digitalen und analogen – Informationen über die Augen auf.

Privatsache oder PSA?

Das gilt natürlich auch für die Arbeit im Freien. Wenn Du Deine eigene Sonnenbrille mitbringst, beachte die oben genannten Anforderungen und wähle eine Tönung in Grau oder Braun, weil sie die Farbenwahrnehmung am wenigsten verfälschen. Hat die Gefährdungsbeurteilung, für die der Betrieb zuständig ist, ergeben, dass bei Deiner Tätigkeit Sonnenschutz für die Augen erforderlich ist, musst Du darüber informiert und die die Sonnenbrille vom Betrieb bereitgestellt werden. Schlaue Chefs und Chefinnen beziehen Dich bei der Auswahl ein. Denn nur, was gut passt und cool aussieht, wird gern getragen.

Der Container – unterwegs seit 65 Jahren!

In meinem Heimatort in der Südpfalz traf ich vor kurzem einen Freund auf der Straße. Ich tauschte mich mit ihm über die alltäglichen Dinge aus. Dann erzählte er mir, dass in der Firma, in der er arbeitet, wahrscheinlich demnächst mit Kurzarbeit zu rechnen ist. Und zwar nicht wegen der Coronapandemie. „Warum dann?“, war meine etwas naive Frage. Darauf seine Antwort: „Im Suezkanal hat sich so ein Riesenpott quergestellt, und so wie es aussieht, bekommen wir keine Teile mehr, die in der Produktion benötigt werden.“

Der Vorfall war mir bekannt und verdeutlichte die Abhängigkeit der unterschiedlichsten Branchen von der rechtzeitigen Lieferung von Waren. Benötigt für Produktion und Konsum, zum Beispiel elektronische Teile, Maschinen, chemische Grundstoffe und die Güter des täglichen Gebrauchs. Gleichzeitig sind dies auch Waren, die in den Mitgliedsunternehmen der BGHW umgeschlagen und verarbeitet werden.

Kompakt in der Box

Die Bedeutung des Containers, der zum ersten Mal vor 65 Jahren zum Einsatz kam, spielt dabei eine herausragende Rolle. Man geht davon aus, dass ca. 90 Prozent aller Waren über die Weltmeere verschifft werden, ein nicht unbedeutender Anteil davon in Containern. Kaum vorstellbar, wenn man 65 Jahre zurückgeht und die Anfänge des Containers betrachtet.

Im April 1956 wurde der erste Frachtcontainer auf einem Schiff transportiert. Die Idee hierzu hatte Malcolm McLean, ein Reeder aus den USA. Waren sollten nicht mehr einzeln transportiert werden, sondern gesammelt in einer Box. Dies sollte den Warentransport wesentlich effizienter machen. Man konnte somit Zeit, Geld und auch Arbeitskräfte einsparen, die bisher in der Waren-Logistik der Häfen tätig waren.

Malcom McLean am Hafen von Port Newark 1957

Malcolm McLean, der Vater des Containertransports (Foto: Maersk Line – Malcolm McLean at railing, Port Newark, 1957, CC BY-SA 2.0)

Revolution im Transport

Kaum zehn Jahre später im Mai 1966, ich war gerade zwei Jahre alt, landeten die ersten Container im Bremer Überseehafen, 110 an der Zahl. Heute bin ich 57 Jahre und es gibt weltweit mehr als 15 Millionen Container. Über die Jahre hat sich die Logistik, die hinter der Box steht, dramatisch verändert. Insbesondere riesige Containerbrücken prägen in der Zwischenzeit das Bild der Häfen weltweit.

Die Globalisierung, zu der der Container einen entscheidenden Beitrag leistete, brachte uns allen viele Vorteile. Mit der „Containerisierung“ sind aber auch Schattenseiten verbunden. Containerschiffe verbrauchen Unmengen von Schweröl – eine  teerartige Masse, die bei der Produktion von Benzin und Diesel anfällt. Dabei werden Schadstoffe wie zum Beispiel Ruß, Kohlendioxid und Schwefel freigesetzt. Durch den zunehmenden „Containerverkehr“ kommt es zu Havarien und einige Container gehen auch über Bord.

Sicherheit im Hafen

Noch immer sind in den Häfen Beschäftigte mit dem Umschlag von Containern betraut. Der BGHW ist die Sicherheit der Hafenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ein wesentliches Anliegen. Unser Kompendium Arbeitsschutz bietet im Themenfeld „Hafenarbeit“ hierzu BGHW-Mitgliedsunternehmen, aber auch Endabnehmern von Containern, wertvolle Hilfen.

Unsere Messtechnischen Dienste helfen die Arbeitssituationen vor Ort zu beurteilen und ermöglichen damit den Beschäftigten in den Häfen und innerhalb der Logistikkette ein sicheres Arbeiten. Beispiele sind Lärmmessungen an Hafenarbeitsplätzen, Schwingungsmessungen in Transportfahrzeugen von Containern, wie dem so genannten Van-Carrier, aber auch Gefahrstoffmessungen an Containern.

Gefahrstoffmessung an einem Container

AAlles im grünen Bereich? Gefahrstoffmessung an einem Container.

Hafengelände in Bremerhaven

EEin Van-Carrier auf dem Hafengelände in Bremerhaven.

Fahrersitz in einem Van-Carrier

FFahrersitz in einem Van-Carrier: Hier können Schwingungen gemessen werden.

Gefahrstoffmessung an einem Container Hafengelände in Bremerhaven Fahrersitz in einem Van-Carrier

Viele Beschäftigte in den Häfen gehen mit 65 Jahren in Rente oder genießen schon ihren Ruhestand. Der Ruhestand ist dem Frachtcontainer nicht gegönnt, da er weiterhin gebraucht wird. Und die Jahre werden zeigen, wie er sich im Zuge einer sich ändernden Weltwirtschaft behauptet.

Gefahr gebannt bei Stillstand?

Mit dem Auto unterwegs und einen Unfall haben? Kann immer passieren. Aber wenn das Fahrzeug steht, ist die Gefahr vorbei. Oder doch nicht?

Es gibt verschiedene Situationen mit stehenden Fahrzeugen, bei denen es doch noch brenzlig werden kann – sogar lebensgefährlich. Zum Glück haben wir auch Tipps, wie Du Dich und andere schützen kannst.

Fall 1: Dooring

Endlich einen Parkplatz gefunden, jetzt aber nichts wie raus aus dem Auto! Das ist der Vorlauf vieler „Dooring-Unfälle“: Die Autotür wird gerade geöffnet, als jemand von hinten mit dem Fahrrad ankommt. Die Person muss ein Ausweichmanöver riskieren oder prallt direkt in die Tür hinein. Oft ist ein schwerer Sturz unvermeidbar – mit Verletzungen oder gar Todesfolge.

Unser Tipp gegen Dooring-Unfälle stammt aus den Niederlanden und heißt „Holländischer Griff“. Schon in der Fahrschule wird dort gelehrt, die Tür eines Autos von innen nur mit der rechten Hand zu öffnen. Probiere es aus: Automatisch wendest Du den Blick über die linke Schulter und würdest ein herannahendes Fahrzeug sehen. Vorbeilassen, Tür öffnen – und dem Ziel NULL UNFÄLLE ein Stück näher sein.

Fall 2: Übersehen auf der Fahrbahn

Das eigene Auto bleibt liegen, ist in einen Unfall verwickelt oder Du hältst an, um jemandem zu helfen. Steige jetzt bloß nicht ohne Warnweste aus! So ein fluoreszierendes orangefarbenes, rotes oder gelbes Teil – das der europäischen Norm DIN EN ISO 20471:2017 entspricht ­– im Fahrzeug zu haben, ist Vorschrift. Der Grund: Andere rechnen nicht mit Personen auf der Fahrbahn und könnten Dich zu spät wahrnehmen, um auszuweichen oder zu bremsen. Mit der Weste wirst Du früher gesehen.

Unser Tipp: Ziehe die Weste schon an, wenn Du auf die Fahrbahn trittst. Bewahre sie deshalb griffbereit auf – im Handschuhfach, unter dem Fahrersitz, im Seitenfach der Tür. Oder wie willst Du sie aus dem Kofferraum holen, wenn Dir jemand hinten aufgefahren ist?

Fall 3: Folgeunfälle

Wenn Du zu einem Unfall kommst oder selbst darin verwickelt bist: Bleibe ruhig und trage Deinen Teil dazu bei, dass nicht noch mehr passiert.

So geht es:

  • Warnblinkanlage einschalten
  • Warnweste anlegen
  • Vorsichtig aussteigen, dabei auf den fließenden Verkehr achten
  • Warndreieck aufstellen
  • Fahrbahn rasch verlassen und sich an einen sicheren Ort begeben, etwa hinter der Leitplanke
  • Falls jemand verletzt sein könnte, den Rettungsdienst informieren und sich um die Verletzten kümmern, aber ohne Dich selbst in Gefahr zu bringen

Fall 4: Rettung verzögert

Moderne Fahrzeugtechnik erhöht die Sicherheit. Doch manchmal erschwert sie schnelle Hilfe für Verletzte, weil sich die Rettungskräfte erst mit dem Fahrzeug vertraut machen müssen. Wo können sie die Karosserie am besten aufbekommen, wenn sich Türen nicht öffnen lassen? Wo befinden sich Batterie und Kraftstofftank? Diese Fragen können lebenswichtige Minuten kosten.

Unser Tipp: Besorge Dir eine Rettungskarte für Dein Fahrzeug. Sie enthält alle modellspezifischen Informationen, auf die es bei der Rettung ankommt. Ein Aufkleber in der Windschutzscheibe macht die Einsatzkräfte darauf aufmerksam, die Karte selbst steckst Du hinter die Fahrersonnenblende.

Die Rettungskarte gibt es zum Beispiel hier: Modell wählen, Karte ausdrucken, Aufkleber anfordern, beides in Deinem Auto deponieren.

Hoffentlich wirst Du weder die Weste noch die Rettungskarte je brauchen! Deshalb geben wir alles für NULL UNFÄLLE. Empfehle diesen Blog und helfe mit!

Haftung inklusive

Haftpflicht – die meisten Menschen verbinden diesen Begriff mit der privaten Haftpflicht- oder der KFZ-Versicherung. Nur wenige wissen, dass auch die Mitgliedschaft bei einer Berufsgenossenschaft eine Haftpflicht für Unternehmerinnen und Unternehmer beinhaltet. Sie gehört zu einem der Grundprinzipien der gesetzlichen Unfallversicherung.

Verursacht man einen Unfall mit dem eigenen Auto, ist die Sache klar: Die Schäden bei anderen werden durch die KFZ-Versicherung abgesichert. Im schlimmsten Fall können dabei Millionensummen entstehen. Zum Beispiel, wenn Personen ums Leben kommen oder Gebäude schwer beschädigt werden.

Was im Falle der Personenschäden die KFZ-Haftpflicht für die Autofahrerinnen und Autofahrer ist, ist die Berufsgenossenschaft (BG) für Unternehmerinnen und Unternehmer. Die BG entschädigt den erlittenen Körperschaden umfassend, wenn Beschäftigte in ihren Betrieben einen Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit erleiden. Sie müssen keine zivilrechtlichen Folgen befürchten – außer bei vorsätzlichem oder grob fahrlässigem Handeln und Unfällen im allgemeinen Verkehr.

Menschenleben sind nicht zu beziffern

Welchen Wert hat ein Menschenleben? Er ist nicht zu beziffern. Ein Blick in andere Länder, die keinen solchen Unfallversicherungsschutz wie durch die Berufsgenossenschaften in Deutschland gewährleisten, zeigt: Ein schwerer oder gar tödlicher Unfall kann so hohe Schadensersatzersatzsummen nach sich ziehen, dass ganze Unternehmen insolvent gehen. Die BG gibt dem Unternehmen finanzielle Sicherheit.

Beitrag und Leistungen

In einem Schrotthandel besteht naturgemäß ein höheres Risiko, zu verunfallen als z.B. in einem Softwarehandel. Aus diesem Grund sind die Beiträge, welche Unternehmen an die Berufsgenossenschaft zahlen, unterschiedlich hoch (hier erfährst Du mehr zum Thema Beitrag). Doch auch an vermeintlich risikoarmen Arbeitsplätzen geschehen regelmäßig schwere Unfälle. Die meisten Arbeitsunfälle, die bei den Berufsgenossenschaften gemeldet werden, sind Unfälle, bei denen sich Versicherte durch stolpern, rutschen oder stürzen (schwer) verletzen. Oder Unfälle auf dem Weg zur Arbeit oder dem Heimweg von der Arbeit.

Weil die Mitgliedschaft bei der Berufsgenossenschaft also eine Haftpflichtversicherung für den Arbeitgeber ist, zahlt auch nur der Arbeitgeber die Beiträge. Die Leistungen erhalten die betroffenen Beschäftigten: zum Beispiel eine optimale medizinische Rehabilitation „mit allen geeigneten Mitteln“, eine soziale Wiedereingliederung und in besonders schweren Fällen Renten und andere Geldleistungen.

Für ihren Beitrag erhalten Unternehmerinnen und Unternehmer neben der Ablösung der Haftpflicht übrigens noch mehr: zum Beispiel die Beratung durch die Berufsgenossenschaft bei der Einhaltung ihrer gesetzlichen Pflichten im Arbeitsschutz, Weiterbildungen und Seminare für ihre Beschäftigten oder auch finanzielle Vorteile, wie etwa für Umbauten an Gabelstaplern. Einen Gewinn machen die Berufsgenossenschaft dabei nicht. Das heißt: Bis auf geringe Verwaltungskosten (9 Cent) fließt jeder gezahlte Euro Beitrag als Leistung in die Unternehmen und an die Betroffenen zurück.

Frieden im Betrieb

Nicht nur Unternehmerinnen und Unternehmer profitieren von der Haftungsablösung, sondern auch die Beschäftigten untereinander. Denn wenn durch das Fehlverhalten eines Kollegen ein anderer während der Arbeit körperlich geschädigt wird, übernimmt die Berufsgenossenschaft auch dessen Haftung entsprechend.

Konfliktstoff am Arbeitsplatz

Die Corona-Schutzmaßnahmen sorgen an vielen Arbeitsplätzen für Konflikte. Medizinische Maske tragen, Abstand halten, Hände waschen, Lüften – wo der Schutz einigen Beschäftigten nicht weit genug geht, weigern sich wiederum andere, Maßnahmen umzusetzen. Was gilt genau? Und wie können gute Lösungen gefunden werden?

Vorneweg: Wer andere bei der Arbeit nicht vor einer Infektion schützen will, verletzt seine Pflichten nach dem Arbeitsschutzgesetz. Dies gilt sowohl für Arbeitgeber als auch Beschäftigte.

Pflichten auf beiden Seiten

Unternehmerinnen und Unternehmer müssen zum Beispiel in einer Gefährdungsbeurteilung für die notwendigen Schutzmaßnahmen sorgen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stehen ihrerseits wiederum in der Pflicht, bei der Umsetzung der Maßnahmen mitzuwirken.

Diese Pflichten galten schon vor der Corona-Pandemie. Neben diesen gelten nun zusätzlich auch die Vorgaben

Masken erhitzen die Gemüter

Wo Menschen bei der Arbeit zusammenkommen, müssen nach der Corona-Arbeitsschutzverordnung des Bundes derzeit Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber unter bestimmten Umständen etwa medizinische Gesichtsmasken oder FFP2-Masken zur Verfügung stellen. Dies gilt zum Beispiel dann, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann oder aufgrund der Arbeitsbedingungen besonders viele Aerosole in die Luft geraten wie beim lauten Sprechen.

Die Beschäftigten haben dann auch die Pflicht, die zur Verfügung gestellten Masken zu verwenden. Warum? Weil sie wiederum auch die Pflicht haben, sich selbst und andere zu schützen.

Gerade das Tragen von Masken erhitzt immer wieder die Gemüter. Wer eine Maske aus gesundheitlichen Gründen nicht tragen darf, kann sich – unter ganz engen Voraussetzungen – befreien lassen. Doch selbst das ist kein Freifahrtschein; die Pflicht, andere zu schützen, bleibt bestehen.

Mit der Unterweisung ins Gespräch kommen

Ganz klar ist aber auch: Wer andere beschäftigt oder in seinem Betrieb einsetzt, muss ihnen erklären und zeigen, wie sie sich und andere im Betrieb schützen können. Hierfür gibt es das Instrument der Unterweisungen – ebenfalls schon lange vor Corona eine Unternehmerpflicht. Die Unterweisung kann im Übrigen auch eine gute Gelegenheit sein, um über Ängste und Probleme im Zusammenhang mit Corona ins Gespräch zu kommen. Denn Vieles lässt sich durch Kommunikation lösen.

Wir dürfen nämlich nicht vergessen: die Corona-Pandemie ist für alle Beteiligten eine psychische Belastung. Proaktiv geführte Gespräche eignen sich auch, um schwelende Konflikte zu lösen. Gegebenenfalls, um Regelungen für einzelne Personen oder Gruppen zu finden, die sich besonders belastet fühlen. Das kann dem einen oder anderen Rechtsstreit vorbeugen.

Unterstützung für Unternehmen

Da sich die Rechtslage regelmäßig ändern kann, sollten sich alle Unternehmerinnen und Unternehmer darüber informieren und im Gespräch mit den Beschäftigten und allen anderen betrieblichen Akteurinnen und Akteuren bleiben.

Hilfen bieten die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen mit branchenspezifischen Informationen auf ihren Websites an (hier geht es zu den Corona FAQs der BGHW). Auch die Präventionsberaterinnen und -berater sowie Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte und -ärztinnen können angesprochen werden. So kommen wir gemeinsam – und hoffentlich harmonischer – durch die Pandemie.

Wenn sich der Schweinehund breit macht

Auf der Arbeit wolltest Du seit längerem Deinen Spind aussortieren und auf Vordermann bringen. Zudem hast Du Dir fest vorgenommen Deine fleckigen Arbeitsschuhe zu putzen. Jedoch schiebst Du diese Aufgaben seit Tagen vor Dir her. Der innere Schweinehund – wer kennt ihn nicht? Das kleine Tierchen mit seinem verfilzten Fell und den großen schwarzen Augen beißt sich fest und ist nicht so einfach loszuwerden.

Lästige Aufgaben? Nein, danke!

Beim Thema Motivation und Prokrastination fällt immer wieder die Redewendung „den inneren Schweinehund überwinden“. Der Schweinehund schlägt gerne den einfachsten Weg ein und kuschelt sich in seine Komfortzone. Er sagt „Nein!“ zu allem, was ihm lästig und spaßbefreit erscheint. Solche Situationen lehnt er dankend ab und ein trügerisches Wohlgefühl breitet sich aus.

Was sich am Anfang noch als bequemste Lösung präsentiert, stellt sich jedoch mittelfristig nicht selten als falscher Weg heraus. Sich hin und wieder der Trägheit und dem Müßiggang zu ergeben kann ja sogar gut sein. Aber wenn der innere Schweinehund dazu führt, dass Du irgendwann nur noch unter extremen Zeitdruck aufgrund von aufgeschobenen Arbeiten leidest oder sogar in eine allgemeine Antriebslosigkeit rutschst, ist Handeln angesagt.

Sechs Tipps

Damit Dein innerer Schweinehund nicht mehr gemütlich in der Ecke lümmelt, gibt es hier ein paar Tipps, wie Du Dich selbst motivieren kannst und das Tierchen im Zaum hältst.

  1. Motive suchen
    Hinterfrage Dein Vorhaben. Du brauchst eine überzeugende Antwort auf die Frage: Warum ist es gut für mich, dass ich jetzt diese Aufgabe angehe? Damit erhöht sich Deine Chance ohne großen Widerstand Deinen Plan umzusetzen, den der Schweinehund bislang verhinderte.
  2. Realistisch bleiben
    Dosiere Deine Aufgaben realistisch. Es bringt nichts, Dir etwas vorzunehmen, von dem Du zu Beginn weißt, dass Du es nicht umsetzen kannst. Arbeite Dich mit kleinen Schritten voran, statt Dir zu viel am Anfang vorzunehmen.
  3. Fokus
    Halte Deine Ziele fest im Blick. Leichter geht es, wenn Du Dir Deine Ziele aufschreibst. Somit verinnerlichst Du nicht nur dein Vorhaben, Du kannst Deinen Aufgaben auch Prioritäten zuordnen. Tipp: Mit bunten Stiften und Klebe-Blättern sind Deine Aufgaben ein echter Hingucker an Deiner Pinnwand.
  4. Einfach machen
    Diskutiere nicht mit Dir selbst und gebe Dir nicht zu lange Zeit um Gründe zu finden, Dein Ziel nicht anzugehen. Mach es einfach! Diese Taktik funktioniert so lange, bis es zur Gewohnheit geworden ist. Je mehr Deine Entscheidungen zur Routine werden, desto schwerer hat es Dein innerer Schweinehund.
  5. Erfolg spüren
    Denk an Dein großes Ziel. Wie wird es sich anfühlen? Versuch Dir vorzustellen was sich verändern wird und welche positiven Aspekte das in Deinem Leben oder in Deinem Team bringen wird.
  6. Locker bleiben
    Gehe nicht mit Stress und Zwang an Deine Aufgaben. Wenn Du Dich unwohl fühlst, darfst Du Deinen Schweinehund auch mal gewinnen lassen. Wichtig ist, dass Du zu einer gesunden Mischung kommst.

Übrigens

Die Redewendung mit dem „Schweinhund“ kommt ursprünglich aus der Jagdsprache. Sauhunde oder Schweinehunde wurden bereits im Mittelalter ausgebildet um Wildschweine zu hetzen. Da diese Vorgehensweise als verbissen und fies galt, wurde „Schweinehund“ im 19. Jahrhundert zu einem Schimpfwort – für Menschen mit bösen Absichten. Später wurde der Begriff im Sport verwendet, wenn es um die Überwindung von mangelnder Disziplin ging. Heute ist die Redewendung nicht nur im Sportbereich bekannt. Sie wird genutzt, wenn uns ein Vorhaben viel Willenskraft kostet und nicht besonders leichtfällt.

Mit Krisen besser umgehen

Die Corona-Pandemie wird uns aller Voraussicht nach noch länger begleiten – mit ungewissem Ausgang, mit Ängsten und Sorgen. Was passiert, wenn ich mich anstecke? Wann kehrt endlich wieder Normalität bei der Arbeit und im Alltag ein? So belastet die Krise auch die Psyche vieler Menschen. Doch warum bewältigen die einen diesen Ausnahmezustand besser als die anderen? Die Zutat, dies es braucht, heißt „Resilienz“.

Unsicherheit und finanzielle Nöte, Stress mit Kunden sowie hoher Zeit- und Leistungsdruck machen den Beschäftigen zu schaffen.  In einer aktuellen Umfrage zur Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus beziehungsweise vor der Lungenerkrankung COVID-19 gaben rund 26 Prozent der Befragten an, sehr große oder zumindest große Angst vor einer Ansteckung zu haben.

Resilienz schützt Dich

Resilienz (von lateinisch: resilire = abprallen) ist die Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke. Als resilienter Mensch bist Du in der Lage, schwierige Situationen, außergewöhnliche Anforderungen und selbst Krisen ohne negative Folgen für Deine psychische Gesundheit zu bewältigen. Du kommst besser mit Druck, Stress und Veränderung klar und bist widerstandsfähiger. Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) forscht zum Thema Resilienz und bietet Hilfestellungen und Empfehlungen zum Umgang mit den psychischen Folgen der Corona-Pandemie. Eine der zentrale Frage lautet: Wie kannst Du Dich stark machen im Umgang mit Stress, Angst und negativen Gefühlen? Zu den wichtigsten Empfehlungen zählen:

Gehe bewusst mit Informationen um

Suche gezielt bei vertrauenswürdigen Quellen wie dem Robert-Koch-Institut oder dem Bundesministerium für Gesundheit nach Informationen. Denke daran, dass die Situation dynamisch ist und sich Informationen weiterentwickeln und verändern. Baue bewusst regelmäßige „Informationspausen“ zum Abschalten ein.

Behalte Routinen bei oder entwickle neue

Sorge für eine abwechslungsreiche Tagesstruktur und finde neue Routinen, wenn alte nicht mehr möglich sind. Setze Dir feste Uhrzeiten zum Essen und Aufstehen. Tausche Dich mit Deinen Freunden aus, gehe spazieren oder lies ein Buch.

Halte soziale Kontakte aufrecht

Pflege Deine sozialen Kontakte, denn die Kommunikation mit und das Vertrauen zu anderen sind in Zeiten von Krisen besonders wichtig. Wenn Du Dich nicht persönlich treffen kannst, nutze Telefon, E-Mail oder Chatprogramme.

Akzeptiere die Dinge, die Du nicht ändern kannst

Nimm die aktuelle Situation an, um Energie für andere Bereiche freizusetzen, auf die Du Einfluss ausüben kannst. Dadurch löst Du Dich schrittweise von belastenden Gedanken. Betrachte die Krise nicht als unüberwindbar, sondern als Herausforderung des Lebens.

Sorge für Dich

Schlafe und bewege Dich ausreichend und ernähre Dich gesund. Meide Alkohol oder andere schädliche Substanzen, um Deine Gefühle zu regulieren.

Übernimm Verantwortung

Du hast einen bedeutenden Einfluss auf Deine Mitmenschen in Krisenzeiten. Kümmere Dich um Deine Familie, Freunde und Bekannten und vor allem auch um alte Menschen. Biete ihnen Unterstützung an und helft Euch gegenseitig.

Baue regelmäßig Stress ab

Nutze Sport oder Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsübungen oder Progressive Muskelentspannung, um Stress abzubauen und Dich zu erholen.

Suche Dir professionelle Hilfe bei akuten Belastungen

Wenn Angst oder Niedergeschlagenheit Überhand nehmen, wende Dich an Deinen Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116 117). Auch die Telefonseelsorge (Tel. 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222) ist 24 Stunden für Dich da.

Willst Du Deine Stressresilienz stärken, kannst Du auch am kostenlosen Online-Training  des LIR, „Aufkursbleiben kompakt“ zu Selbstfürsorge, Schlaf und optimistischem Denken teilnehmen.

Sei kein Fahrradfresser!
Sei ein Lebensretter!

Schaust Du dich immer um, wenn Du die Autotür aufmachst, um auszusteigen? Das solltest Du tun, denn sonst wird es gefährlich für Radfahrer und andere Zweiradfahrende. Schnell kann es für sie zum Zusammenstoß mit Deiner Autotür kommen – mit der Folge von schweren oder gar tödlichen Verletzungen.

Schützender Handgriff

Dabei kannst Du genau solche Unfälle mit einem einfachen wie genialen Handgriff verhindern: dem so genannten Holländischen Griff.  Namensgeber für den Handgriff ist unser Nachbarland, die Niederlande, wo die Verhaltensweise schon seit langem in der Fahrschule gelehrt wird.

Der Holländische Griff funktioniert ganz simpel nach dem Motto: Greif rechts! Schau links!

Der holländische Griff

Der holländische Griff

Anstatt mit Deiner linken Hand, öffnest Du die Fahrertür mit Deiner rechten Hand. So drehst Du Dich automatisch nach hinten, machst den Schulterblick und kannst herannahende Zweiradfahrende wahrnehmen.

Und andersherum gilt entsprechend: Wenn Du Beifahrer oder Mitfahrer bist, öffnest Du die Autotür mit der linken Hand und schaust über Deine rechte Schulter. So schützt Du nicht nur Zweiradfahrer auf parallel verlaufenden Radwegen. Auch Fußgänger oder Rad fahrende Kinder, die auf angrenzenden Gehwegen unterwegs sind, können so sicher vor einem Zusammenstoß mit der Autotür sein.

Sei kein Fahrradfresser – der Film

Schau Dir am besten gleich unseren Film „Sei kein Fahrradfresser!“ an und lerne,

wie Du andere Verkehrsteilnehmer schützt, bevor Du aus dem Auto aussteigst. Noch ein Tipp: Bist Du selbst mit dem Fahrrad unterwegs, solltest Du zu Deiner Sicherheit immer einen Abstand von mindestens einem Meter zu geparkten Fahrzeugen halten.

Dran denken: mit Aufkleber und Parkscheibe

Wichtig ist, dass Du die neue Griffweise verinnerlichst. Ganz einfach, denkst Du Dir? Nicht immer, denn oftmals fällt es den Menschen schwer,  Verhaltensweisen von heute auf morgen zu ändern.  Deshalb möchten wir Dich dabei unterstützen, dass Du vor dem Öffnen der Autotür auch daran denkst, den Holländischen Griff anzuwenden.

Bestelle im Shop einfach unseren kostenlosen Aufkleber „Sei kein Fahrradfresser!“, den Du an der Innenseite der Autotür anbringen kannst. Außerdem hilft Dir unsere „Lebensretter-Parkscheibe“, die Du ebenso kostenlos bestellen kannst. Auf deren Rückseite wirst Du an den Handgriff erinnert – dazu einfach am Rädchen drehen ;-).

Wir wünschen Dir allzeit gute Fahrt!

Der holländische Griff
Parkscheibe
Der holländische Griff Parkscheibe

Alles frisch für den Notfall?

Pflaster und Kompressen können nicht schlecht werden, oder? Eben doch. Daher ist es wichtig, beim Verbandkasten im Betrieb, daheim oder im Auto auf die Haltbarkeit zu achten.

Auch Verbandmaterial hat ein Verfalldatum: Pflaster kleben nicht mehr richtig, Mullbinden verlieren an Elastizität, Einmalhandschuhe werden porös… Außerdem kann es vorkommen, dass das Material nach einer gewissen Zeit nicht mehr steril ist. Nach Ablauf des Verfalldatums darf Verbandmaterial  daher nicht mehr weiterverwendet werden. Auch, um Infektionen auf Wunden zu vermeiden, die durch unsteriles Verbandmaterial entstehen können.

Was gehört in den Verbandkasten?

Was genau in den Verbandkasten gehört, regeln drei DIN-Normen:

  • DIN 13164 für den Verbandkasten im Auto
  • DIN 13157 für den kleinen Verbandkasten im Betrieb
  • DIN 13169 für den großen Verbandkasten im Betrieb

Je nach Größe und Verwendungszweck sind die  Verbandkästen unterschiedlich bestückt. Diese Liste gibt einen Überblick über das notwendige Erste-Hilfe-Material der verschiedenen Verbandkästen.

Wie viele Verbandkästen braucht Dein Betrieb?

In Handelsbetrieben und in der Verwaltung genügt für Betriebe mit bis zu 50 Beschäftigten ein kleiner Verbandkasten. Bei 51 bis 300 Beschäftigten muss es ein großer Verbandkasten oder zwei kleine Verbandkästen sein. Bei über 301 Beschäftigten müssen zwei große Verbandkästen zugänglich sein.

Je nach Ergebnis der Gefährdungsbeurteilung können weitere medizinische Geräte bzw. medizinisches Material, wie zum Beispiel ein Defibrillator oder Antidote – Gegenmittel – bei Vergiftungen, notwendig sein.

Verbandmaterial entnommen? An die Dokumentation denken!

Entnommenes, abgelaufenes  oder unbrauchbar gewordenes Verbandmaterial muss zeitnah ersetzt werden.

Ob „nur“ ein Pflaster nötig war oder eine Reanimation: Jede Erste Hilfe Maßnahme muss dokumentiert werden. Auf diese Weise können sich wichtige Informationen für die Anerkennung eines Arbeitsunfalls ergeben oder zum Beispiel auch Spätfolgen besser nachvollzogen werden. Diese Dokumentation kann zum Beispiel über diese Vorlage erfolgen.

Eine Mission Null Karte: Oben sieht man die Zeichnung eines Defibrillators, darunter eine EKG-Linie und darunter den Text: Stelle Dich vor den nächsten Defibrillator und fühle mit deinen Fingern deinen Puls. Gib der ersten Person, die dir helfen möchte, diese Karte

Mission Null!

Kennst Du schon unsere Mission Null? Bestelle jetzt kostenfrei unser Karten-Set und sorge gemeinsam mit Deinen Kolleginnen und Kollegen spielerisch für mehr Sicherheit und Gesundheit in Deinem Betrieb.

 

 

„Viraler“ Arbeitsschutz

Als ich gefragt wurde, ob ich die Aufgabe des Sicherheitsbeauftragten übernehmen möchte, war mir noch nicht klar was da auf mich zukommen wird bzw. wie es meine Sicht auf die Arbeitssicherheit verändern wird.

Jetzt nach über einem Jahr kann ich sagen: Es war die beste Entscheidung und ich kann nur bestätigen: „Arbeitsschutz ist wichtig und macht auch Spaß“.

Auf Augenhöhe

Die Stähli Läpp-Technik GmbH hat das Thema Arbeitsschutz schon immer großgeschrieben, da das Wohl der Mitarbeiter der Geschäftsleitung sehr wichtig ist. Es wurde unterwiesen und belehrt, aber leider wurde es von manchen Mitarbeitern eher als Belastung oder Störfaktor wahrgenommen. Es war zu abstrakt und nicht greifbar.

Mir war als erstes, und ist es immer noch, vor allem wichtig, dass der Arbeitsschutz nichts Lästiges ist, sondern zum Schutz jedes Einzelnen dient. Es geht im Endeffekt um die Gesundheit seines eigenen Lebens! Das ist der erste Schritt, den man den Mitarbeitern verständlich machen muss. Nur wie? Wo kann man ansetzen?

Die besten Erfahrungen habe ich mit persönlichen Gesprächen gemacht. Mit Witz und einem kleinen „Augenzwinkern“ habe ich die Mitarbeiter über das Thema Arbeitssicherheit aufgeklärt. Eine Belehrung von oben herab würde hier eher auf taube Ohren stoßen. Ich versuche immer mit Extrembeispielen zu argumentieren, da diese bleiben im Gedächtnis.

Erste Erfolge

„Richtige Kommunikation ist alles“ und dies hat auch am Anfang gleich erste Früchte getragen. Kollegen kamen direkt auf mich zu und haben Mängel angesprochen oder neue Ideen eingebracht. Ein sehr positives Erlebnis war, als neue Ersthelfer gesucht wurden. Es haben sich so viele Freiwillige gemeldet, dass wir gar nicht alle ausbilden konnten. Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet. Es war aber schön zu sehen, wie das Thema angenommen wird.

Arbeitsschutz meets Social Media

Als Firma sind wir auch sehr stark in den Sozialen Medien vertreten. Bei einem Meeting habe ich die Aktion „Gib mir null“ angesprochen und konnte alle dafür begeistern. Von unserer Marketingabteilung und unserer Geschäftsleitung wurde ich super unterstützt.

So ist unsere virale Sommeraktion „Gib mir null“ entstanden. Wir haben jede Woche einen neuen Post zum Thema Arbeitsschutz gepostet, um aufzuzeigen wie wichtig Sicherheit am Arbeitsplatz ist. Dies halt auch viele unserer Follower für das Thema sensibilisiert.

Ausblick und Fazit

Wenn ich jetzt nach einem Jahr ein Fazit ziehe, dann kann ich schon zufrieden feststellen, dass wir auf einem guten Weg sind. Derzeit bereiten wir die Gefährdungsbeurteilung zum Thema „psychische Belastungen“ im Rahmen einer Umfrage vor und versuchen dadurch Tag für Tag besser zu werden.

Als Sicherheitsbeauftragter möchte ich allen anderen Sicherheitsbeauftragen ein paar kleine Tipps weitergeben, die mir sehr geholfen haben:

  • Geht direkt auf die Kollegen zu. Nie belehrend, immer auf Augenhöhe. Die Mitarbeiter kennen Ihren Arbeitsplatz am besten.
  • Sprecht Probleme direkt an der richtigen Stelle an und setzt Fristen.
  • Steckt euch Ziele.

Eine kleine Anekdote zum Schluss: Das Thema Arbeitsschutz ist ein Herzensthema für mich geworden. Ich erwische mich oft dabei, wenn ich ein neues Gebäude betrete, dass ich erstmal nach Fluchtwegen und Beschilderung schaue. So macht man immer automatisch eine „kleine Gefährdungsbeurteilung“.

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