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Gib mir null Barrieren!

Als mich mein BG-Kollege fragte, ob ich als Teammitglied der BGHW-Laufgruppe beim Urbanian Run teilnehmen wolle, hatte ich kaum eine Wahl, Nein zu sagen – es waren noch 15 Minuten bis zum Start. Er hatte mich zum Großstadtlauf eingeladen, mich mit der Frage aber ganz schön überrascht. Bis dahin dachte ich, ich sei Zuschauerin. Doch als Sportlerin und Rollstuhl-Fahrerin muss ich ohnehin immer wieder spontan reagieren und Herausforderungen annehmen. Also nahm ich die Startnummer entgegen, und schon war ich Mitglied der BGHW-Laufgruppe!

Großstadtabenteuer auf vier Rädern

Vier Kilometer durch die Hamburger Innenstadt, gespickt mit sportlichen Hindernissen, die selbst für Fußgänger echt herausfordernd waren! Wie ich mit meinem Rollstuhl über all die Hürden wie Kletterwand, Stufenhürden oder Autodächer kommen sollte, wusste ich noch nicht, ich war auch null vorbereitet – doch das Team war so motiviert, dass es mich mitgerissen hat mit seiner Euphorie. Alle hatten sich gemeinsam zur Aufgabe gemacht: Gib mir null … Barrieren und gib mir null Konkurrenz für 100 Prozent Teamerfolg!

 

Eindrücke vom Urbanian Run 2018
Eindrücke vom Urbanian Run 2018
Eindrücke vom Urbanian Run 2018
Eindrücke vom Urbanian Run 2018
Eindrücke vom Urbanian Run 2018
Eindrücke vom Urbanian Run 2018 Eindrücke vom Urbanian Run 2018 Eindrücke vom Urbanian Run 2018 Eindrücke vom Urbanian Run 2018 Eindrücke vom Urbanian Run 2018

Fotos: BGHW/Thorge Huter

Meine Spontanität wurde belohnt
Zum Glück, denn einen solchen Lauf habe ich noch nie erlebt. Das Team blieb die ganze Zeit zusammen, keine Ausreißer – keiner, der als Erster durchs Ziel kommen wollte. Dass wir nicht so rasant unterwegs sein würden wie andere Teams oder Läufer, war klar, denn mich durften die Kollegen oft Huckepack über die Hürden tragen, samt Rollstuhl packen und über die Hindernisse manövrieren, oder sie mussten warten, weil ich manche Barrieren alleine nehmen wollte. Die Jungs wechselten sich ab, sodass jeder einmal angepackt hat.

Support von allen Seiten
Besonders toll war es, die große Unterstützung der Zuschauer zu erleben. Sie applaudierten und jubelten bei jeder gemeinsam bewältigten Hürde. Super! Die anderen Läufer waren sehr rücksichtvoll; sie warteten und schauten gespannt, bis wir die Herausforderung gemeistert hatten. Aus dem Teamsport kenne ich den Zusammenhalt, den man als Mannschaft hat, sehr gut. Doch dieses Team aus Läufern und Rollstuhlfahrern bei diesem Urbanian Run, war super. Der Lauf verlangte dem Team alles ab – angesichts der Hürden und der Aufgabe, uns Rollstuhlfahrer zu unterstützen.

Miteinander reden führt zum Ziel
Klar, die Kollegen fragten, wie ich am leichtesten über die Hürde kommen würde, und gemeinsam haben wir jedes Mal den besten Weg gefunden und konnten voneinander lernen. Ins Ziel sind wir dann natürlich auch gemeinsam gekommen: Mit null Konkurrenzgedanken, aber mit hundert Prozent Teamgeist. Toll, dass die BGHW sich bei solch herausfordernden Läufen der Öffentlichkeit stellt und sagt: „Wer sich zu hundert Prozent einbringt, ob als Verunfallter oder BGHWler, der kann darauf vertrauen: Hundertprozentiges Miteinander ein gemeinsames Ziel!

Neues ausprobieren macht stark
Für mich war dieser Hindernislauf eine neue Erfahrung. Ich bin dafür bekannt, dass ich gern erlebnisreiche Aktionen unternehme, wie ein Tandemsprung oder Klettern. Ich bin wirklich happy, dass ich gefragt wurde, ob ich bei diesen Urbanian Run mitmachen wolle, denn das war eine weitere, neue Herausforderung für mich. Ich sage gern Ja zu einem solch, guten Erlebnis, das für uns alle in ganz besonderer Erinnerung bleiben wird.

Auf zur Rollstuhlbasketball-WM
Ich freue mich, wenn alle wieder zusammenkommen, um mich und meine Basketball-Teamkollegen anzufeuern bei der Rollstuhlbasketball-WM vom 16. bis 26. August (#zadonk) in Hamburg. Gib mir null…Vorbehalte und dafür hundert Prozent Teamspirit und mindestens genauso viel Spaß miteinander: Gib mir null Barrieren – vor allem im Kopf!

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