Eine Sonnenbrille auf der Nase lässt Dich entspannter aus der Arbeitskleidung gucken. Vor allem von Mai bis September zwischen 11 Uhr 14 Uhr, wenn die meisten ultravioletten (UV-)Strahlen unterwegs sind. Das gilt auch im Job.

Was UV-Strahlung anrichten kann, hast du wahrscheinlich schon an Deiner eigenen Haut erfahren: Sonnenbrand, Juckreiz, Spannungsgefühl. Und wenn es schlecht läuft, schält die Haut sich sogar. Unschön, lässt sich aber verschmerzen. Eine andere mögliche Folge solcher Verbrennungen jedoch nicht: der helle Hautkrebs. Er kann tödlich enden und steht zum Beispiel unter Beschäftigten der Baubranche inzwischen auf Platz eins der angezeigten Verdachtsfälle auf Berufskrankheiten. Zu spaßen ist mit UV-Strahlen also nicht.

Sonnenbrand auf der Hornhaut? Echt jetzt?

Aber was passiert mit Deinen Augen, wenn sie von UV-Strahlen traktiert werden? Im Prinzip das Gleiche. Als oberste Schutzschicht nimmt zunächst die Hornhaut schaden. Tatsächlich kann sie Sonnenbrand bekommen, die Symptome sind mit Juckreiz und Rötungen ganz ähnlich wie bei der Haut, zudem reagieren die Augen sehr lichtempfindlich. Manchmal entwickelt sich eine eitrige Bindehautentzündung, dann hole Dir augenärztlichen Rat!

Schneeblind im Sommer? Das gibt es!

Kennst Du das Gefühl der „Schneeblindheit“? Dann ist sogar die Netzhaut in Mitleidenschaft gezogen ­– es fühlt sich an, als wäre Sand in den Augen und tut richtig weh. Außerdem tauchen weiße Flecken im Blickfeld auf wie Blitze. Richtig unangenehm. Meist erholen sich die Augen nach einer Weile. Schneeblindheit heißt es, weil die Symptome in Schneelandschaften auftreten, wenn UV-Strahlen von der hellen Fläche reflektiert werden und die doppelte Dosis in die Augen fällt. Das Gleiche kann an reflektierenden Wasser- oder metallenen Oberflächen passieren ­– also auch im Sommer.

Nicht zu beherrschen: Der Lidschlussreflex

Natürlich hat das Wunderwerk Auge ein paar Tricks auf Lager, um sich zu schützen. Erst wird die Pupille so eng, dass kaum noch Licht einfallen kann. Wenn es ganz heftig kommt, macht das Auge blitzartig den Rollladen runter: der Lidschlussreflex. Bei plötzlicher Blendung ist er nicht zu vermeiden, auch wenn Du eigentlich auf die Straße oder die Person neben dem Container achten willst. Manchmal ereignet sich in solchen „blinden Momenten“ ein Unfall.

Gegen all diese Risiken hilft eine gute Sonnenbrille. Gut heißt: Sie hat einen UV-Filter. Ansonsten trickst die Tönung alle Schutzmechanismen Deiner Augen aus und die schädlichen Strahlen dringen ungehindert ein. Beim Filter kommt es auf die Schutzstufe an, meist passt Stufe 5. Ergänzt durch einen Filter der Stärke 2,5 bist Du für normale Anforderungen gut gerüstet. Solche Brillen tragen die Kennzeichnung „5-2,5“.

Wenn Du zu einer solchen Sonnenbrille greifst, sobald sich die Augen auf Helligkeit gestresst reagieren, schützt Du Deine Augen vor Reizung, kommst entspannter durch den Tag und schonst langfristig Deine Sehkraft, die in den meisten Lebenslagen immens wichtig ist. Immerhin nehmen wir 80 Prozent der – digitalen und analogen – Informationen über die Augen auf.

Privatsache oder PSA?

Das gilt natürlich auch für die Arbeit im Freien. Wenn Du Deine eigene Sonnenbrille mitbringst, beachte die oben genannten Anforderungen und wähle eine Tönung in Grau oder Braun, weil sie die Farbenwahrnehmung am wenigsten verfälschen. Hat die Gefährdungsbeurteilung, für die der Betrieb zuständig ist, ergeben, dass bei Deiner Tätigkeit Sonnenschutz für die Augen erforderlich ist, musst Du darüber informiert und die die Sonnenbrille vom Betrieb bereitgestellt werden. Schlaue Chefs und Chefinnen beziehen Dich bei der Auswahl ein. Denn nur, was gut passt und cool aussieht, wird gern getragen.