Mit dem Auto unterwegs und einen Unfall haben? Kann immer passieren. Aber wenn das Fahrzeug steht, ist die Gefahr vorbei. Oder doch nicht?

Es gibt verschiedene Situationen mit stehenden Fahrzeugen, bei denen es doch noch brenzlig werden kann – sogar lebensgefährlich. Zum Glück haben wir auch Tipps, wie Du Dich und andere schützen kannst.

Fall 1: Dooring

Endlich einen Parkplatz gefunden, jetzt aber nichts wie raus aus dem Auto! Das ist der Vorlauf vieler „Dooring-Unfälle“: Die Autotür wird gerade geöffnet, als jemand von hinten mit dem Fahrrad ankommt. Die Person muss ein Ausweichmanöver riskieren oder prallt direkt in die Tür hinein. Oft ist ein schwerer Sturz unvermeidbar – mit Verletzungen oder gar Todesfolge.

Unser Tipp gegen Dooring-Unfälle stammt aus den Niederlanden und heißt „Holländischer Griff“. Schon in der Fahrschule wird dort gelehrt, die Tür eines Autos von innen nur mit der rechten Hand zu öffnen. Probiere es aus: Automatisch wendest Du den Blick über die linke Schulter und würdest ein herannahendes Fahrzeug sehen. Vorbeilassen, Tür öffnen – und dem Ziel NULL UNFÄLLE ein Stück näher sein.

Fall 2: Übersehen auf der Fahrbahn

Das eigene Auto bleibt liegen, ist in einen Unfall verwickelt oder Du hältst an, um jemandem zu helfen. Steige jetzt bloß nicht ohne Warnweste aus! So ein fluoreszierendes orangefarbenes, rotes oder gelbes Teil – das der europäischen Norm DIN EN ISO 20471:2017 entspricht ­– im Fahrzeug zu haben, ist Vorschrift. Der Grund: Andere rechnen nicht mit Personen auf der Fahrbahn und könnten Dich zu spät wahrnehmen, um auszuweichen oder zu bremsen. Mit der Weste wirst Du früher gesehen.

Unser Tipp: Ziehe die Weste schon an, wenn Du auf die Fahrbahn trittst. Bewahre sie deshalb griffbereit auf – im Handschuhfach, unter dem Fahrersitz, im Seitenfach der Tür. Oder wie willst Du sie aus dem Kofferraum holen, wenn Dir jemand hinten aufgefahren ist?

Fall 3: Folgeunfälle

Wenn Du zu einem Unfall kommst oder selbst darin verwickelt bist: Bleibe ruhig und trage Deinen Teil dazu bei, dass nicht noch mehr passiert.

So geht es:

  • Warnblinkanlage einschalten
  • Warnweste anlegen
  • Vorsichtig aussteigen, dabei auf den fließenden Verkehr achten
  • Warndreieck aufstellen
  • Fahrbahn rasch verlassen und sich an einen sicheren Ort begeben, etwa hinter der Leitplanke
  • Falls jemand verletzt sein könnte, den Rettungsdienst informieren und sich um die Verletzten kümmern, aber ohne Dich selbst in Gefahr zu bringen

Fall 4: Rettung verzögert

Moderne Fahrzeugtechnik erhöht die Sicherheit. Doch manchmal erschwert sie schnelle Hilfe für Verletzte, weil sich die Rettungskräfte erst mit dem Fahrzeug vertraut machen müssen. Wo können sie die Karosserie am besten aufbekommen, wenn sich Türen nicht öffnen lassen? Wo befinden sich Batterie und Kraftstofftank? Diese Fragen können lebenswichtige Minuten kosten.

Unser Tipp: Besorge Dir eine Rettungskarte für Dein Fahrzeug. Sie enthält alle modellspezifischen Informationen, auf die es bei der Rettung ankommt. Ein Aufkleber in der Windschutzscheibe macht die Einsatzkräfte darauf aufmerksam, die Karte selbst steckst Du hinter die Fahrersonnenblende.

Die Rettungskarte gibt es zum Beispiel hier: Modell wählen, Karte ausdrucken, Aufkleber anfordern, beides in Deinem Auto deponieren.

Hoffentlich wirst Du weder die Weste noch die Rettungskarte je brauchen! Deshalb geben wir alles für NULL UNFÄLLE. Empfehle diesen Blog und helfe mit!