Auf der Arbeit wolltest Du seit längerem Deinen Spind aussortieren und auf Vordermann bringen. Zudem hast Du Dir fest vorgenommen Deine fleckigen Arbeitsschuhe zu putzen. Jedoch schiebst Du diese Aufgaben seit Tagen vor Dir her. Der innere Schweinehund – wer kennt ihn nicht? Das kleine Tierchen mit seinem verfilzten Fell und den großen schwarzen Augen beißt sich fest und ist nicht so einfach loszuwerden.

Lästige Aufgaben? Nein, danke!

Beim Thema Motivation und Prokrastination fällt immer wieder die Redewendung „den inneren Schweinehund überwinden“. Der Schweinehund schlägt gerne den einfachsten Weg ein und kuschelt sich in seine Komfortzone. Er sagt „Nein!“ zu allem, was ihm lästig und spaßbefreit erscheint. Solche Situationen lehnt er dankend ab und ein trügerisches Wohlgefühl breitet sich aus.

Was sich am Anfang noch als bequemste Lösung präsentiert, stellt sich jedoch mittelfristig nicht selten als falscher Weg heraus. Sich hin und wieder der Trägheit und dem Müßiggang zu ergeben kann ja sogar gut sein. Aber wenn der innere Schweinehund dazu führt, dass Du irgendwann nur noch unter extremen Zeitdruck aufgrund von aufgeschobenen Arbeiten leidest oder sogar in eine allgemeine Antriebslosigkeit rutschst, ist Handeln angesagt.

Sechs Tipps

Damit Dein innerer Schweinehund nicht mehr gemütlich in der Ecke lümmelt, gibt es hier ein paar Tipps, wie Du Dich selbst motivieren kannst und das Tierchen im Zaum hältst.

  1. Motive suchen
    Hinterfrage Dein Vorhaben. Du brauchst eine überzeugende Antwort auf die Frage: Warum ist es gut für mich, dass ich jetzt diese Aufgabe angehe? Damit erhöht sich Deine Chance ohne großen Widerstand Deinen Plan umzusetzen, den der Schweinehund bislang verhinderte.
  2. Realistisch bleiben
    Dosiere Deine Aufgaben realistisch. Es bringt nichts, Dir etwas vorzunehmen, von dem Du zu Beginn weißt, dass Du es nicht umsetzen kannst. Arbeite Dich mit kleinen Schritten voran, statt Dir zu viel am Anfang vorzunehmen.
  3. Fokus
    Halte Deine Ziele fest im Blick. Leichter geht es, wenn Du Dir Deine Ziele aufschreibst. Somit verinnerlichst Du nicht nur dein Vorhaben, Du kannst Deinen Aufgaben auch Prioritäten zuordnen. Tipp: Mit bunten Stiften und Klebe-Blättern sind Deine Aufgaben ein echter Hingucker an Deiner Pinnwand.
  4. Einfach machen
    Diskutiere nicht mit Dir selbst und gebe Dir nicht zu lange Zeit um Gründe zu finden, Dein Ziel nicht anzugehen. Mach es einfach! Diese Taktik funktioniert so lange, bis es zur Gewohnheit geworden ist. Je mehr Deine Entscheidungen zur Routine werden, desto schwerer hat es Dein innerer Schweinehund.
  5. Erfolg spüren
    Denk an Dein großes Ziel. Wie wird es sich anfühlen? Versuch Dir vorzustellen was sich verändern wird und welche positiven Aspekte das in Deinem Leben oder in Deinem Team bringen wird.
  6. Locker bleiben
    Gehe nicht mit Stress und Zwang an Deine Aufgaben. Wenn Du Dich unwohl fühlst, darfst Du Deinen Schweinehund auch mal gewinnen lassen. Wichtig ist, dass Du zu einer gesunden Mischung kommst.

Übrigens

Die Redewendung mit dem „Schweinhund“ kommt ursprünglich aus der Jagdsprache. Sauhunde oder Schweinehunde wurden bereits im Mittelalter ausgebildet um Wildschweine zu hetzen. Da diese Vorgehensweise als verbissen und fies galt, wurde „Schweinehund“ im 19. Jahrhundert zu einem Schimpfwort – für Menschen mit bösen Absichten. Später wurde der Begriff im Sport verwendet, wenn es um die Überwindung von mangelnder Disziplin ging. Heute ist die Redewendung nicht nur im Sportbereich bekannt. Sie wird genutzt, wenn uns ein Vorhaben viel Willenskraft kostet und nicht besonders leichtfällt.