Die Corona-Pandemie wird uns aller Voraussicht nach noch länger begleiten – mit ungewissem Ausgang, mit Ängsten und Sorgen. Was passiert, wenn ich mich anstecke? Wann kehrt endlich wieder Normalität bei der Arbeit und im Alltag ein? So belastet die Krise auch die Psyche vieler Menschen. Doch warum bewältigen die einen diesen Ausnahmezustand besser als die anderen? Die Zutat, dies es braucht, heißt „Resilienz“.

Unsicherheit und finanzielle Nöte, Stress mit Kunden sowie hoher Zeit- und Leistungsdruck machen den Beschäftigen zu schaffen.  In einer aktuellen Umfrage zur Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus beziehungsweise vor der Lungenerkrankung COVID-19 gaben rund 26 Prozent der Befragten an, sehr große oder zumindest große Angst vor einer Ansteckung zu haben.

Resilienz schützt Dich

Resilienz (von lateinisch: resilire = abprallen) ist die Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke. Als resilienter Mensch bist Du in der Lage, schwierige Situationen, außergewöhnliche Anforderungen und selbst Krisen ohne negative Folgen für Deine psychische Gesundheit zu bewältigen. Du kommst besser mit Druck, Stress und Veränderung klar und bist widerstandsfähiger. Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) forscht zum Thema Resilienz und bietet Hilfestellungen und Empfehlungen zum Umgang mit den psychischen Folgen der Corona-Pandemie. Eine der zentrale Frage lautet: Wie kannst Du Dich stark machen im Umgang mit Stress, Angst und negativen Gefühlen? Zu den wichtigsten Empfehlungen zählen:

Gehe bewusst mit Informationen um

Suche gezielt bei vertrauenswürdigen Quellen wie dem Robert-Koch-Institut oder dem Bundesministerium für Gesundheit nach Informationen. Denke daran, dass die Situation dynamisch ist und sich Informationen weiterentwickeln und verändern. Baue bewusst regelmäßige „Informationspausen“ zum Abschalten ein.

Behalte Routinen bei oder entwickle neue

Sorge für eine abwechslungsreiche Tagesstruktur und finde neue Routinen, wenn alte nicht mehr möglich sind. Setze Dir feste Uhrzeiten zum Essen und Aufstehen. Tausche Dich mit Deinen Freunden aus, gehe spazieren oder lies ein Buch.

Halte soziale Kontakte aufrecht

Pflege Deine sozialen Kontakte, denn die Kommunikation mit und das Vertrauen zu anderen sind in Zeiten von Krisen besonders wichtig. Wenn Du Dich nicht persönlich treffen kannst, nutze Telefon, E-Mail oder Chatprogramme.

Akzeptiere die Dinge, die Du nicht ändern kannst

Nimm die aktuelle Situation an, um Energie für andere Bereiche freizusetzen, auf die Du Einfluss ausüben kannst. Dadurch löst Du Dich schrittweise von belastenden Gedanken. Betrachte die Krise nicht als unüberwindbar, sondern als Herausforderung des Lebens.

Sorge für Dich

Schlafe und bewege Dich ausreichend und ernähre Dich gesund. Meide Alkohol oder andere schädliche Substanzen, um Deine Gefühle zu regulieren.

Übernimm Verantwortung

Du hast einen bedeutenden Einfluss auf Deine Mitmenschen in Krisenzeiten. Kümmere Dich um Deine Familie, Freunde und Bekannten und vor allem auch um alte Menschen. Biete ihnen Unterstützung an und helft Euch gegenseitig.

Baue regelmäßig Stress ab

Nutze Sport oder Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsübungen oder Progressive Muskelentspannung, um Stress abzubauen und Dich zu erholen.

Suche Dir professionelle Hilfe bei akuten Belastungen

Wenn Angst oder Niedergeschlagenheit Überhand nehmen, wende Dich an Deinen Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Tel. 116 117). Auch die Telefonseelsorge (Tel. 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222) ist 24 Stunden für Dich da.

Willst Du Deine Stressresilienz stärken, kannst Du auch am kostenlosen Online-Training  des LIR, „Aufkursbleiben kompakt“ zu Selbstfürsorge, Schlaf und optimistischem Denken teilnehmen.