Motorradherbst bedeutet noch sonnige Tage, angenehme Wärme und idyllische Landschaften. Doch auch Kälte und Regen, frühe Dunkelheit und Laub auf der Straße gesellen sich jetzt dazu. Neben dem Fahrspaß gibt es Risiken für eine Rutschpartie oder gar einen Unfall. Gefährlich kann es werden mit unpassender Kleidung, schlechter Sicht und Sichtbarkeit, der Witterung oder Unvorhergesehenem – wie dem Mähdrescher in der Dämmerung.
Damit Sicherheit vorgeht, haben wir für Dich die Herbstbasics fürs Motorradfahren zusammengestellt, die es auch als Infografik gibt. Schau zum „Warmup“ gleich in unseren neuen Film „Sicherheit im Blut!“
Konzentrieren statt frieren
Kälte und Nässe auf der Haut spüren – das kann ablenken und verringert die Konzentration. Gut gerüstet für das Wechselspiel der Temperaturen bist Du mit Motorradkleidung, die Du flexibel an die Wetterverhältnisse anpassen kannst – wie Jacken und Hosen mit herausnehmbarem Innenfutter oder eine Regenkombi zum drüberziehen. Grundsätzlich empfiehlt sich das Zwiebelmodell, also mehrere Lagen übereinander zu tragen. Die Luftschichten zwischen den Lagen isolieren und speichern die Wärme. Dabei auf Materialen achten, die die Feuchtigkeit nach außen abgeben, zum Beispiel Funktionsunterwäsche.
Sehen und gesehen werden
Zu einem gefährlichen „Blindflug“ kann es durch die tiefstehende Sonne im Herbst kommen. Wer zum Beispiel bei Tempo 50 nur für eine Sekunde die Augen schließen muss, legt laut TÜV Rheinland bereits rund 15 Meter im Blindflug zurück. Gegen die Blendung helfen getönte Visiere oder Sonnenbrillen und natürlich die Devise: Runter vom Gas und Abstand halten! Für gute Sicht sollte Dein Visier außerdem sauber und nicht zerkratzt sein. Gegen Beschlag hilfreich sind beschlaghemmende Mittel oder ein Doppelvisier-Helm. Deine eigene Sichtbarkeit bei Dunkelheit und Nebel erhöhst Du durch reflektierende Zonen an der Motorradkleidung oder auch durch eine Warnweste.
Mit Überraschungen rechnen
Raureif am Morgen, Pfützen, nasses Laub, Fallobst und Schmutz von Erntefahrzeugen erhöhen die Rutsch- und damit Sturzgefahr auf der Straße. Vorsicht ist auch an Feldern und in Wäldern geboten: Schnell können Rehe oder anderes Wild auf die Fahrbahn springen. Fahre daher besonders aufmerksam und mit erhöhter Bremsbereitschaft. Kalkuliere ein, dass Dich Erntefahrzeuge übersehen, die aus Feldwegen kommen. Umgekehrt musst Du damit rechnen, dass in uneinsichtigen Kurven und hinter Kuppen ein langsamer Mähdrescher oder Traktor fährt.
Generell gilt: Sinken im Herbst die Temperaturen, wirkt sich das auf die Bodenhaftung, den „Grip“ der Motorradreifen aus. Die Reifen brauchen länger, bis sie die optimale Betriebstemperatur erreichen und das Gummimaterial sich optimal mit dem Asphalt verbindet. Dementsprechend solltest Du die Fahrweise anpassen und auf waghalsige Schräglagen verzichten.
Fahrsicherheitstraining – nicht nur für Anfänger
Um Dein Fahrkönnen zu verbessern oder auch Deine Fahrpraxis zu erhalten empfehlen wir ein Fahrsicherheitstraining: egal wie alt Du bist, was für eine Maschine Du fährst und wie lange Du schon fährst. Die BGHW bezuschusst das Training für ihre Versicherten nach den Richtlinien des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR).
Bist Du mit dem Motorrad unterwegs, dann mache jetzt den Herbst-Check: