Das Coronavirus stellt die Arbeit im Einzelhandel vor Herausforderungen: Derzeit werden wir als Berufsgenossenschaft oft gefragt, ob es sinnvoll ist, beispielsweise an Kassenarbeitsplätzen oder der Infotheke Handschuhe zu tragen.

Viele Beschäftigte sind verunsichert, weil es hier keinen Hautschutz- und Händehygieneplan gibt, wie an Bedientheken.

Das kommt daher, dass Deine Haut an der Kasse normalerweise keinen besonderen Gefährdungen ausgesetzt ist. Bei einer Pandemie wie der jetzigen ist die Lage jedoch eine andere, daher haben wir hier die wichtigsten Informationen für Dich zusammengestellt:

Händewaschen oder Einweghandschuhe?

  1. Einmalhandschuhe bieten keinen wirklichen Schutz!

Die hauptsächliche Übertragung des Erregers SARS-CoV-2 findet über Tröpfcheninfektion statt. Das heißt, dass der Erreger auf Deine Schleimhäute von Mund, Augen oder Nase gelangen muss. Dies geschieht beispielsweise durch direkten Kontakt oder über die Luft. Daher sind viele Kassenarbeitsplätze bereits durch Plexiglasscheiben geschützt.

Einmalhandschuhe können Dir ein falsches Sicherheitsgefühl geben, denn während der Benutzung werden diese genauso kontaminiert, wie Deine unbedeckte Hand. Im Hinblick auf Keime erhältst Du durch das Tragen von Handschuhen an der Kasse also keine Verbesserung. Wichtig ist, dass Du Dir mit deinen Händen nicht ins Gesicht fasst.

  1. Das Virus wird durch Wasser und Seife zerstört

Ein guter Schutz gegen die Verbreitung des Coronavirus ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen. Denn das Coronavirus hat eine fetthaltige Virushülle. Wenn Du Deine Hände etwa 30 Sekunden lang wäschst, wird die fetthaltige Hülle des Virus zerstört. Wie richtiges Hände waschen geht, erklären wir Dir in diesem Artikel .

  1. Keine Waschmöglichkeit? Nutze das richtige Desinfektionsmittel

Solltest Du jedoch einmal keine Waschmöglichkeit haben, dann macht Desinfektionsmittel durchaus Sinn. Wichtig ist, dass Du darauf achtest, dass das Desinfektionsmittel die Aufschrift mit nachgewiesener „begrenzt viruzider“ Wirksamkeit, „begrenzt viruzid PLUS“ oder „viruzid“ enthält. Verwende es dann unbedingt nach Gebrauchsanweisung.

  1. Einmalhandschuhe: Flüssigkeitsstau verhindern!

Möchtest Du dennoch auf Einweghandschuhe nicht verzichten, weil beispielsweise weder eine Waschgelegenheit noch Händedesinfektionsmittel zur Verfügung stehen? Dann musst Du darauf achten, dass keine Keime verschleppt werden.

Ganz wichtig für Dich zu wissen ist, dass sich unter flüssigkeitsdichten Handschuhen ein Flüssigkeitsstau bildet. Dieser kann zu Hautproblemen führen. Um das zu vermeiden, kannst Du Baumwollhandschuhe als Unterzieher benutzen. Wie Du damit an Kassenarbeitsplätzen arbeiten und etwa einen Touchscreen nutzen kannst, zeigt dieses Merkblatt der BG Bau.

So pflegst Du Deine Haut jetzt richtig

Häufiges Händewaschen, die Händedesinfektion und das Tragen von Handschuhen belasten Deine Haut. Daher ist die konsequente Anwendung von Hautpflegemitteln zur Regeneration der Hautbarriere und Vermeidung von Hautveränderungen sehr wichtig.

Dein Hautpflegemittel sollte möglichst feuchtigkeitsbindende Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Urea oder Glycerin, enthalten und idealerweise frei von Duftstoffen sein. Für die Anwendung während Deiner Arbeitszeit ist eine schnell einziehende Creme oder Lotion am besten geeignet. Nach der Arbeit oder in der Freizeit kannst Du auch fetthaltigere Cremes verwenden, da diese Deiner Haut ausgewaschene Fette und Feuchtigkeit zurückgeben.

Aber Achtung: Auf keinen Fall solltest Du die Pflegecreme vor dem Tragen von Einmalhandschuhen auftragen. Dies kann das Aufquellen der Haut unter dem Handschuh begünstigen und das Herauslösen von Handschuhinhaltsstoffen fördern.

Du hast weitere Fragen zum Thema Hautschutz? Unseren FAQ-Bereich zum Thema findest du hier.