Alle sieben Minuten greifen wir im Schnitt zum Smartphone. Ob beim Warten an der Kasse, beim Bahnfahren, in den Pausen auf der Arbeit, auf dem Klo oder sogar abends auf dem Sofa als „second screen“ parallel zum Fernseher: das Handy ist immer dabei. Schön praktisch, dass man damit nicht nur kommunizieren, sondern mit den richtigen Apps auch fotografieren, einkaufen, lesen, Musik hören, Videos schauen, sich wecken lassen und vieles mehr kann.

Mehr Stress und Müdigkeit „dank“ Smartphone

Eine großartige Erfindung, die uns aber zuweilen unter Druck setzt. Denn einer Studie zufolge erzeugt die Nutzung von Smartphones in uns ein „ständiges Gefühl der Verpflichtung“. Unser Körper erhöht daraufhin seinen Cortisol-Spiegel – ein Hormon, das auch bei Stress ausgeschüttet wird.

Hinzu kommt, dass das Smartphone immer häufiger auch für Übermüdung sorgt. Denn Personen, die vor dem Schlafengehen noch ihr Smartphone nutzen, brauchen laut einer weiteren Studie länger, bis sie einschlafen, schlafen insgesamt schlechter mit häufigeren Unterbrechungen, stehen später auf und sind am nächsten Tag müder als Personen, die ihr Smartphone mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen ausschalten.

Gönn Dir eine bewusste Auszeit

Es gibt einige Reiseveranstalter, die hier eine Marktlücke gefunden haben: Sie bieten Digital Detox Kuren an. Das sind Ferien von der ständigen Erreichbarkeit, Bildschirmen und W-Lan. Man muss aber nicht in die Ferne reisen, um sich diese Auszeit zu gönnen. Wie wäre es, wenn Du in diesem Jahr die Feiertage mal nutzt, um im wahrsten Sinne des Wortes abzuschalten?

Eine verrückte Idee, nicht wahr? Auf den ersten Gedanken klingt das vielleicht unmöglich: Gerade an Weihnachten will man ja mit Familie und Freunden kommunizieren, hat man endlich mal Zeit, um eine Serie zu bingen und großartige Gelegenheiten, um seinen  Instagram-Account mit winterlich-romantischen Bildern zu füllen.

Status: „Nicht verfügbar“

Wer es trotzdem wagt, gewinnt. Nicht nur mehr und bewusstere Zeit mit Familie und Freunden, sondern auch für sich selbst. Zum Beispiel, um völlig ungestört ein Buch zu lesen, bewusster zu essen, Sport zu treiben, Spaziergänge mit den anwesenden Lieblingsmenschen zu machen, etwas Handwerkliches herzustellen, und und und… Lohnt es sich bei diesem Ausblick nicht, den Status mal auf „nicht verfügbar“ zu setzen und das Handy wirklich für ein paar Tage auszuschalten?

Und danach? Wie bei jeder guten „Entgiftung“ empfiehlt es sich, fortan bewusster mit dem eigenen Konsum umzugehen. „Low digital“ ist hier das Stichwort. Folgende Tipps helfen Dir, Dein Smartphone öfter mal links liegen zu lassen:

  • Lagere Dienste aus (kaufe Dir zum Beispiel einen analogen Wecker)
  • Prüfe, ob Du die installierten Apps (und sozialen Netzwerke) wirklich alle brauchst
  • Schalte alle Push-Nachrichten aus
  • Erkläre das Schlafzimmer und den Esstisch zur smartphone-freien Zone
  • Lege eine Stunde am Tag fest, in der Du bewusst Nachrichten schreibst und beantwortest. Lege das Smartphone danach weg.
  • Schalte das Smartphone mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen aus.

 

Die Redaktion des „Ich gebe alles für die NULL!“-Blogs wünscht Dir frohe (smartphonefreie) Weihnachten!