Als ich gefragt wurde, ob ich die Aufgabe des Sicherheitsbeauftragten übernehmen möchte, war mir noch nicht klar was da auf mich zukommen wird bzw. wie es meine Sicht auf die Arbeitssicherheit verändern wird.
Jetzt nach über einem Jahr kann ich sagen: Es war die beste Entscheidung und ich kann nur bestätigen: „Arbeitsschutz ist wichtig und macht auch Spaß“.
Auf Augenhöhe
Die Stähli Läpp-Technik GmbH hat das Thema Arbeitsschutz schon immer großgeschrieben, da das Wohl der Mitarbeiter der Geschäftsleitung sehr wichtig ist. Es wurde unterwiesen und belehrt, aber leider wurde es von manchen Mitarbeitern eher als Belastung oder Störfaktor wahrgenommen. Es war zu abstrakt und nicht greifbar.
Mir war als erstes, und ist es immer noch, vor allem wichtig, dass der Arbeitsschutz nichts Lästiges ist, sondern zum Schutz jedes Einzelnen dient. Es geht im Endeffekt um die Gesundheit seines eigenen Lebens! Das ist der erste Schritt, den man den Mitarbeitern verständlich machen muss. Nur wie? Wo kann man ansetzen?
Die besten Erfahrungen habe ich mit persönlichen Gesprächen gemacht. Mit Witz und einem kleinen „Augenzwinkern“ habe ich die Mitarbeiter über das Thema Arbeitssicherheit aufgeklärt. Eine Belehrung von oben herab würde hier eher auf taube Ohren stoßen. Ich versuche immer mit Extrembeispielen zu argumentieren, da diese bleiben im Gedächtnis.
Erste Erfolge
„Richtige Kommunikation ist alles“ und dies hat auch am Anfang gleich erste Früchte getragen. Kollegen kamen direkt auf mich zu und haben Mängel angesprochen oder neue Ideen eingebracht. Ein sehr positives Erlebnis war, als neue Ersthelfer gesucht wurden. Es haben sich so viele Freiwillige gemeldet, dass wir gar nicht alle ausbilden konnten. Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet. Es war aber schön zu sehen, wie das Thema angenommen wird.
Arbeitsschutz meets Social Media
Als Firma sind wir auch sehr stark in den Sozialen Medien vertreten. Bei einem Meeting habe ich die Aktion „Gib mir null“ angesprochen und konnte alle dafür begeistern. Von unserer Marketingabteilung und unserer Geschäftsleitung wurde ich super unterstützt.
So ist unsere virale Sommeraktion „Gib mir null“ entstanden. Wir haben jede Woche einen neuen Post zum Thema Arbeitsschutz gepostet, um aufzuzeigen wie wichtig Sicherheit am Arbeitsplatz ist. Dies halt auch viele unserer Follower für das Thema sensibilisiert.
Ausblick und Fazit
Wenn ich jetzt nach einem Jahr ein Fazit ziehe, dann kann ich schon zufrieden feststellen, dass wir auf einem guten Weg sind. Derzeit bereiten wir die Gefährdungsbeurteilung zum Thema „psychische Belastungen“ im Rahmen einer Umfrage vor und versuchen dadurch Tag für Tag besser zu werden.
Als Sicherheitsbeauftragter möchte ich allen anderen Sicherheitsbeauftragen ein paar kleine Tipps weitergeben, die mir sehr geholfen haben:
- Geht direkt auf die Kollegen zu. Nie belehrend, immer auf Augenhöhe. Die Mitarbeiter kennen Ihren Arbeitsplatz am besten.
- Sprecht Probleme direkt an der richtigen Stelle an und setzt Fristen.
- Steckt euch Ziele.
Eine kleine Anekdote zum Schluss: Das Thema Arbeitsschutz ist ein Herzensthema für mich geworden. Ich erwische mich oft dabei, wenn ich ein neues Gebäude betrete, dass ich erstmal nach Fluchtwegen und Beschilderung schaue. So macht man immer automatisch eine „kleine Gefährdungsbeurteilung“.