Schichtarbeit gehört im Handel und in der Warenlogistik für viele Beschäftigte zum Alltag. Für den Organismus ist sie eine echte Herausforderung. Denn: Das Arbeiten zu immer wieder wechselnden Tages- und Nachtzeiten bringt den inneren Rhythmus aus dem Takt. Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden und Herz-Kreislauf-Probleme können die Folge sein.

Um den gesundheitlichen Gefährdungen der Schichtarbeit vorzubeugen, müssen Arbeitgeber die Arbeitszeiten ihrer Beschäftigten möglichst ergonomisch gestalten. Wichtig ist, dass sie dabei die gesetzlichen Vorgaben und arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigen.

Experten empfehlen unter anderem:

  • Schichten vorwärtsrotierend zu planen: Früh-, Spät-, Nachtschicht. Das ist besser für den inneren Rhythmus. Dabei sollten maximal drei Früh-, drei Spät- und drei Nachtschichten aufeinander folgen.
  • Frühschichten möglichst nicht vor 6 Uhr starten und Spätschichten nicht nach 22 Uhr enden zu lassen.
  • die Schichtlänge an die Arbeitsbelastung der einzelnen Schichten anzupassen. Belastungsintensive Schichten sollten kürzer sein als Schichten mit geringem Arbeitsaufkommen.
  • Schichten von über acht Stunden Dauer nur nach sorgfältiger Überlegung zu planen und nur dann, wenn genügend Pausen eingelegt werden können.
  • die gesetzlich vorgeschriebene Mindestruhezeit von elf Stunden zwischen zwei Schichten einzuhalten. Nach einer Nachtschichtphase sollte die folgende arbeitsfreie Zeit mindestens 48 Stunden betragen.
  • Schichtpläne vier Wochen vorab zu kommunizieren, damit das Privatleben der Beschäftigten planbar bleibt.

Was Du selbst für Deine Gesundheit tun kannst

Als Schichtarbeiter oder -arbeiterin kannst auch Du selbst etwas für Deine Gesundheit tun. Plane für Früh- und Nachtschichten feste Schlafenszeiten. Sie helfen Deinem Körper, sich an die Schichtarbeit zu gewöhnen. Achte darauf, dass Deine Hauptschlafphase vier Stunden nicht unterschreitet. Damit Du besser einschlafen kannst, solltest Du zwei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen keine koffeinhaltigen Getränke mehr trinken und auch auf schwerverdauliches Essen verzichten. Lüfte Dein Schlafzimmer gut durch und verdunkle den Raum. Um Lärm auszublenden, kannst Du auf Ohrstöpsel zurückgreifen.

Um die Schichtarbeit gut zu verkraften, ist es wichtig, dass Du Deinen Körper fit hältst und Dich viel bewegst. Dafür eignen sich besonders Sportarten, die Du zu jeder Tages- und Nachtzeit ausüben kannst, zum Beispiel Radfahren, Joggen oder Walken. Suche Dir Sportpartnerinnen und -partner, um Deine Motivation hoch zu halten und Deine Sozialkontakte zu stärken. Das können Familie und Freude sein, aber auch Kolleginnen und Kollegen, die zur gleichen Zeit arbeiten, wie Du.

Mehr Informationen und Empfehlungen zur Schichtarbeit erhältst Du in der DGUV Information „Schichtarbeit – (k)ein Problem?!“