Er ist Dein Alptraum, wenn Du im Handel oder an der Tankstelle arbeitest: der Überfall. Bei mehr als der Hälfte aller Raubstraftaten geschieht er wie aus heiterem Himmel. Der oder die Täter überraschen ihre Opfer blitzartig und offenbaren ihre Absicht sofort: Her mit dem Geld!
Raubüberfälle finden meist kurz vor oder nach Ladenschluss statt. Neben dem Täter, der direkt mit der Tür ins Haus fällt, gibt es noch weitere Tattypen (siehe unten). So kann sich ein Räuber zunächst auch als Kunde ausgeben und Vertrauen erwecken. Bis kurz vor der Tat wägt er ab, ob sich ein Überfall lohnt. Wenn dies der Fall ist, schlägt er zu. Dabei bedroht und bedrängt er Beschäftigte unmittelbar an der Kasse. In großen Baumärkten oder Warenhäusern überraschen die Täter ihre Opfer häufig, nachdem sie sich zunächst angeschlichen oder in der Betriebsstätte versteckt haben.
Folgen von Raubüberfällen
Ein Raubüberfall geht einher mit Drohungen und meist vorgehaltenen Waffen. Auch vor körperlicher Gewalt schrecken viele Täter nicht zurück. Für die Betroffenen hat eine solche Straftat weitreichende Folgen. Beim Überfall erleben sie starke Angst, Hilflosigkeit und Entsetzen. Neben körperlichen Verletzungen können sie vor allem auch seelische Schäden davontragen. Oftmals ist ein „normales“ Arbeiten erst nach längerer Arbeitsunfähigkeit wieder möglich. In schweren Fällen können die Überfallenen ihre bisherige Tätigkeit gar nicht mehr ausüben.
Richtiges Verhalten
Die Wahrscheinlichkeit körperlich verletzt zu werden, ist deutlich erhöht, wenn Du Widerstand leistest oder den Räuber behinderst. Umso wichtiger ist daher, dass Du Dich bei einem Raubüberfall richtig verhältst:
Regel 1:
Bewahre Ruhe und wirke auch auf andere Beschäftigte und Kunden beruhigend ein. Damit kannst Du dazu beitragen, dass die Situation nicht eskaliert.
Regel 2:
Befolge alle Anweisungen des Täters. Spiele nicht den Helden, denn Deine Unversehrtheit und Dein Leben gehen vor. Versuche auf gar keinen Fall, Widerstand zu leisten oder den Täter zu stellen. Unterlasse auch Hilferufe und halte den Täter nicht hin. So verringerst Du das Risiko, dass er Gewalt anwendet.
Regel 3:
Wenn Du Dich in einem sicheren Bereich befindest, verlasse diesen nicht, bis die Situation entschärft ist.
Nach dem Überfall…
Nach dem Überfall gilt es, Erste Hilfe zu leisten, die Polizei zu alarmieren und auf einem Fahndungsblatt Notizen zum Täter und seinem Fluchtweg zu machen. Jeder Raubüberfall sollte außerdem schnellstmöglich der BGHW gemeldet werden – auch wenn es zu keinen sichtbaren, äußeren Verletzungen gekommen ist. Denn die Auswirkungen des Angriffs können sich auch noch später zeigen, zum Beispiel in Form von Angst- und Panikattacken. Um solche Folgen zu vermeiden, bietet die BGHW nach Raubüberfällen psychologische Hilfe durch speziell ausgebildete Psychologinnen und Psychologen an.
Willst Du mehr wissen?
Willst Du mehr wissen zur Vorbeugung von Raubüberfällen, zum Umgang mit Zahlungsmitteln oder zur Unterweisung von Beschäftigten? Dann schau in unser
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