Herr Müller liegt am Boden und rührt sich nicht mehr, das Gesicht blutüberströmt, die Brille zerbrochen. Dann Aufatmen: Der Notarzt gibt Entwarnung. Vermutlich nur eine Gehirnerschütterung, Schürf- und Platzwunden. Glück gehabt – Müllers Sturz von der Leiter beim jährlichen Heckenschnitt hätte schlimmer ausgehen können. Leider ist Müller kein Einzelfall: Gerade im Frühjahr häufen sich die Unfallberichte der Polizei über abgestürzte Hobbygärtner, Hausfrauen und Häuslebauer.
Wie oft hatten die Nachbarn Müller gewarnt, dass sein Treiben lebensgefährlich ist. Er solle sich doch wenigstens vernünftige Schuhe anziehen statt immer in den alten Hausschlappen auf der Leiter herumzuturnen. Aber er hat nur gelacht.
Gefährlicher Leichtsinn
Nicht nur Müllers Latschen, sondern auch die Leiter selbst – unfassbarer Leichtsinn. Uralt, aus splitterndem Holz, die Sprossen feucht und glitschig. In keinem Betrieb dürfte so ein lebensgefährliches Arbeitsmittel stehen, geschweige denn eingesetzt werden. Anlegeleitern müssen in Topzustand sein, und der Nutzer muss wissen, wie er sie richtig einsetzt. Oder es wird gleich auf sicherere Arbeitsmittel zurückgegriffen: Hubarbeitsbühnen, Gerüste oder Podestleitern.
Mit Bedacht auf die Leiter
Im Privaten jedoch machen sich Menschen oft viel weniger Gedanken. Wird schon gut gehen, hoffen die meisten. Die zahlreichen Unfallmeldungen sprechen jedoch eine andere Sprache. Deshalb unser Tipp, wenn in Haus und Garten eine Leiter erforderlich wird: Gehe mit Bedacht an die Arbeit. Informiere Dich zuerst, worauf Du achten solltest – zum Beispiel in unserem Kompendium Arbeitsschutz. Denn unsere Tipps für den betrieblichen Einsatz kannst Du natürlich auch zu Hause anwenden.
Sicherheit geht vor
Am besten suchst Du aber andere Lösungen: Miete oder kaufe zum Beispiel für die Arbeit an Hecken und Dachrinnen ein sicheres Gerüst. Oder beauftrage gleich den Profi, der Arbeiten rund ums Haus zuverlässig und vor allem sicher erledigt.