Burnout kommt schleichend – bis das Stadium erreicht ist, in dem nichts mehr geht. In dem die Energiereserven aufgebraucht sind und sich emotionale Leere breitmacht.
Burnout kann jeden treffen
Ausgebranntsein ist nicht nur eine „Managerkrankheit“. Häufig trifft es die Fleißigen und Ehrgeizigen an der Basis. Menschen, die gerne helfen und nicht „nein“ sagen können, die hohe Ansprüche an sich selbst und andere stellen. Die unermüdlich jede berufliche Herausforderung annehmen und sich dabei selbst vergessen – ihre Erholung, ihre eigenen Bedürfnisse.
Oftmals fehlt es an Lob, Anerkennung und Wertschätzung von Führungskräften und Kollegen, die es für ein gesundes Arbeiten und Miteinander braucht. Termin- und Leistungsdruck, aber auch soziale Konflikte im privaten Umfeld belasten die Seele. Viele müssen Doppelbelastungen stemmen: Kinder, pflegebedürftige Angehörige, Haushalt und Beruf.
Signale erkennen
Fühlst auch Du Dich zunehmend gestresst und überfordert? Beschwerden, die mit einem Burnout einhergehen, können individuell sehr verschieden sein. Erste Anzeichen sind anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung sowie das Gefühl, die täglichen Aufgaben nicht mehr bewältigen zu können. Burnout ist jedoch mehr als „nur“ gestresst zu sein. Achte daher auch auf folgende Anzeichen, vor allem wenn sie häufiger vorkommen:
- Dein Wochenende und selbst Urlaub reicht nicht mehr aus, um Dich ausreichend von der Arbeit zu erholen.
- Deine Leistung im Job lässt nach.
- Du ziehst Dich von Deinem Kollegen- und Freundeskreis zurück, vernachlässigst Deine Hobbies auf und „igelst“ Dich ein, weil Dir Kraft und Motivation fehlen.
- Du bist oft nervös und kannst Dich schlecht konzentrieren.
- Du hast Schlafstörungen – die sich etwa im Gefühl äußern, keine Nacht durchzuschlafen oder ständig nachts aufzuwachen.
- Du hast gesundheitliche Beschwerden wie Verstopfung, Rückenschmerzen, Sodbrennen oder Tinnitus.
Hilfe suchen
Der erste Schritt „raus aus dem Hamsterrad“ hört sich banaler an, als er ist – nämlich die Überlastung als Problem zu erkennen und zum Beispiel zu hinterfragen:
- Was hält mich eigentlich davon ab „nein“ zu sagen?
- Warum kümmere ich mich zu wenig um mich selbst?
- Was könnte denn passieren, wenn ich wirklich einmal „faul“ bin?
Entspannungsübungen wie Autogenes Training helfen Dir, in stressigen Zeiten runterzukommen. Auch wiederzuentdecken, was Dir einmal Spaß gemacht hat und wichtig war, ist ein Schritt in die richtige Richtung: Hobbies pflegen, Auszeiten mit Freunden und Familie nehmen, die Natur genießen oder sich nach der Arbeit etwas Schönes gönnen. Sprich auch so früh wie möglich mit Deiner Führungskraft und Deinen Kollegen, um gemeinsam Lösungen für Deine Situation zu finden. Dein Hausarzt ist erster Ansprechpartner, wenn Du professionelle Hilfe suchst.
Arbeit gesund gestalten
Gesundheitsfördernde Arbeitsbedingungen tragen viel dazu bei, dass Burnout erst gar nicht entsteht. Hier ist Dein Arbeitgeber in der Pflicht: Er muss auch die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz in einer Gefährdungsbeurteilung ermitteln, zum Beispiel mit Hilfe des PegA-Programms für den Einzelhandel.